Elektromobilität Hyundais neue Wärmepumpe steigert Reichweite von E-Fahrzeugen

Redakteur: Thomas Günnel

Um die Reichweite von Elektrofahrzeugen vor allem bei niedrigen Temperaturen zu steigern, nutzt Hyundai eine Wärmepumpe zum Heizen des Innenraums – und hat die Technik nun weiterentwickelt.

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Hyundai hat die in seinen Elektrofahrzeugen eingesetzte Wärmepumpe weiterentwickelt.
Hyundai hat die in seinen Elektrofahrzeugen eingesetzte Wärmepumpe weiterentwickelt.
(Bild: Hyundai)

Die Reichweite von Elektrofahrzeugen leidet vor allem bei niedrigen Temperaturen, weil die Fahrzeugheizung viel Energie benötigt. Eine Wärmepumpe kann hier helfen: Sie bezieht Abwärme aus Komponenten an Bord, zum Beispiel Antriebsmotoren, Bordladegeräten und Wechselrichtern, und stellt diese Wärme der Heizung zur Verfügung – die dann weniger Energie aus der Batterie benötigt. Hyundai hat das System bereits vor sechs Jahren in seinen Elektrofahrzeugen verbaut – und nun weiterentwickelt.

Studie in Norwegen

Zusätzlich zu den genannten Komponenten fließt jetzt auch die Abwärme des Akkupacks ein. Laut Hyundai blieb die Fahrzeugreichweite bei Tests in Norwegen auch bei niedrigen Außentemperaturen nahezu konstant. Auch das koreanische Umweltministerium führte dazu eine Studie durch. Ihr Ergebnis: Bei Temperaturen von minus sieben Grad hatten die Fahrzeuge bei eingeschalteter Klimaanlage immer noch 90 Prozent der im Vergleich dazu gemessenen Reichweite bei 26 Grad Umgebungstemperatur.

„Bei Elektrofahrzeugen anderer Hersteller reduzierte sich die Reichweite unter identischen Testbedingungen um 18 bis 43 Prozent“, beschreibt die Studie. Welche Fahrzeuge getestet wurden, verriet Hyundai nicht. Das weiterentwickelte Wärmepumpensystem setzt der Hersteller bei neuen Elektrofahrzeugen von Hyundai und Kia ein.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Die Wärmepumpe bezieht, vereinfacht gesagt, Abwärme von Komponenten und stellt sie der Innenraumheizung zur Verfügung.
Die Wärmepumpe bezieht, vereinfacht gesagt, Abwärme von Komponenten und stellt sie der Innenraumheizung zur Verfügung.
(Bild: Hyundai)

Das System nutzt die von den Komponenten erzeugte Wärme, um flüssiges Kältemittel zu verdampfen. Unter hohem Druck wird daraufhin das Gas aus dem Kompressor ausgestoßen, in einen Kondensator geleitet und dort in den flüssigen Zustand umgewandelt. Die bei diesem Prozess entstehende Wärmeenergie gewinnt die Wärmepumpe zurück, sie dient ebenfalls dem Heizen des Innenraums. Gleichzeitig steigt so die Effizienz des Heizungs- und Klimasystems, der Energiebedarf aus der Fahrzeugbatterie sinkt entsprechend.

Ambitionierte Ziele

Der koreanische Automobilhersteller will jährlich weltweit 670.000 Elektrofahrzeuge verkaufen und damit bis zum Jahr 2025 einer der drei weltweit führenden Hersteller von Batterie- und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen werden. In Deutschland bietet Hyundai derzeit den Kona Elektro an; und produziert das Fahrzeug in Europa: Im März hatte das europäische Hyundai-Werk im tschechischen Nošovice die Fertigung begonnen, zusätzlich zur Produktion im südkoreanischen Stammwerk Ulsan.

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