Personalie Skoda-Chef Bernhard Maier wird abgelöst
Das Stühlerücken im Volkswagenkonzern geht weiter. Überraschend verlässt Skoda-Chef Bernhard Maier in wenigen Wochen seinen Posten.
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Der Vorstandsvorsitzende des Autobauers Skoda, Bernhard Maier, verlässt das Unternehmen zum 31. Juli. Das gab das Tochter-Unternehmen des Volkswagenkonzerns am Donnerstag (9. Juli) bekannt. Mit der Personalie geht das Stühlerücken in den obersten Etagen des Autokonzerns weiter, nachdem jüngst bereits bei Volkswagen Nutzfahrzeuge und in der Lkw-Sparte Traton die Chefwechsel für Aufsehen gesorgt hatten. Maiers Nachfolger soll im August bestimmt werden.
Die Hintergründe seines Ausscheidens blieben zunächst unklar. Laut dem „Handelsblatt“ nutzt der Konzern den bald auslaufenden Vertrag Maiers für seine Ablösung an der Skoda-Spitze. Ob er das Unternehmen oder den Konzern komplett verlässt, ist noch nicht eindeutig klar. Zuletzt war der Name Maier auch immer wieder im Zusammenhang mit Spekulationen um die Zukunft des angeschlagenen Konzernchefs Diess gefallen – etwa in Form einer Rückkehr zu Porsche, falls Porsche-Boss Blume an die Konzernspitze rücken sollte.
Laut Handelsblatt habe Maiers selbstbewusstes Auftreten in Wolfsburg zunehmend für Unmut in Managementkreisen und dem Betriebsrat gesorgt. Zudem gab es bereits Gerüchte, der VW-Konzern wolle die Modell-Strategie von Skoda neu ausrichten: Im vergangenen Herbst berichtete die Süddeutsche Zeitung darüber, Skoda solle künftig das Kleinwagensegment bedienen. Doch gerade mit SUVs und Limousinen hatte Maier zuletzt großen Erfolg.
Über BMW und Porsche zu Skoda
Mit Bernhard Maier verlässt ein profilierter Automanager das Unternehmen. Der 60-jährige Schwabe aus Schwäbisch Gmünd war seit November 2015 Vorstandschef des tschechischen Autobauers. Davor war er 14 Jahre lang bei Porsche tätig, zunächst als Geschäftsführer der deutschen Aktivitäten und dann fünf Jahre lang als Vertriebsvorstand der Porsche AG. Seine ersten 13 Jahre in der Automobilbranche verbrachte Maier in verschiedenen Funktionen bei BMW – wenn man von seiner Erstausbildung absieht. Maier ist gelernter Kfz-Mechaniker.
In die Zeit Maiers an der Skoda-Spitze fällt unter anderem die Einführung neuer wichtiger Modelle, speziell der drei SUV Kodiaq, Karoq und Kamiq sowie des Scala. Durch den Absatzschub der SUV-Strategie erreichte der Absatz von Skoda weltweit 1,3 Millionen Einheiten, was sich in Bestwerten bei Umsatz und im Ergebnis niederschlug. Im vorigen Jahr lief in den tschechischen Werken die Rekordzahl von 910.000 Fahrzeugen vom Fließband. „In seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender hat er zur weiteren Profilierung der Marke einen außerordentlichen Beitrag geleistet“, würdigte Herbert Diess den Manager in einer Pressemitteilung.
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