Elektromobilität Bosch liefert Connectivity-Technik an Sono Motors

Redakteur: Svenja Gelowicz

Das E-Auto-Start-up Sono Motors bezieht für seinen ersten Wurf – das Solarauto „Sion“ – die zentrale Steuereinheit und Technik für die Vernetzung vom Zulieferer Bosch. Neben den Stuttgartern haben zuvor schon Continental und Elring Klinger die Zusammenarbeit mit Sono Motors beschlossen.

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Die Gründer von Sono Motors (v. li. Jona Christians, Laurin Hahn, Navina Pernsteiner) und das Fahrzeug Sion.
Die Gründer von Sono Motors (v. li. Jona Christians, Laurin Hahn, Navina Pernsteiner) und das Fahrzeug Sion.
(Bild: Sono Motors)

Das Münchener E-Auto-Start-up Sono Motors bezieht für sein erstes Fahrzeug Sion Technik vom Automobilzulieferer Bosch: die Stuttgarter liefern die zentrale Steuereinheit und eine Software für die Vernetzung des Solarautos. Dadurch soll das erste in Serie gebaute Fahrzeug für Car- und Ridesharing ausgelegt sein – sowie für „Powersharing“. Letzteres meint die Möglichkeit, überschüssige Energie aus den Solarzellen beispielsweise an andere E-Autos abzugeben. Der Sion ist somit also auch ein Energiespeicher – zumindest, wenn es nach den Vorstellungen der Gründer geht.

Die Datenverbindung des Sion mit der Cloud soll künftig eine Connectivity Control Unit (CCU) von Bosch steuern. Außerdem unterstützt die Bosch Automotive Cloud Suite viele Funktionen der sogenannten „Go Sono-App“ von Sono Motors. Die Vernetzung mit der Cloud soll die Basis für digitale Mobilitätsdienste sein, beispielsweise einem Service zum Laden von E-Fahrzeugen.

Autos besser auslasten

Hinter diesem Konzept stehe die Idee, das Fahrzeug so vielen Benutzern wie möglich zugänglich zu machen. Über eine mobile Anwendung, die alle Mobilitätsdienstleistungen integriert, können das Fahrzeug selbst, eine Fahrt oder Energie geteilt werden. Neben der Fahrzeugentwicklung und -fertigung ist das Angebot von Mobilitätsdienstleistungen die zweite Säule des Geschäftsmodells von Sono Motors.

Conti und Elring Klinger beliefern Sono Motors

Bosch ist nicht der erste große Zulieferer, der Technik für den Sion liefert. Der Automobilzulieferer Continental steuert Motor, Getriebe und Leistungselektronik für das Fahrzeug bei. Elring Klinger wird Batteriesysteme entwickeln und produzieren.

Derzeit liegen dem Unternehmen laut eigenen Angaben rund 9.300 angezahlte Reservierungen für den Sion vor. Die Produktion soll Ende 2019 beginnen.

Über das Solarfahrzeug „Sion“ von Sono Motors

Das niedrigpreisige Solarfahrzeug Sion von Sono Motors eignet sich vor allem für urbane Mobilität. Doch Ende des vergangenen Jahres musste das Start-up eingestehen, ihre Preiserwartung für den Akku des Autos bei Weitem nicht einhalten zu können. Statt der angepeilten 4.000 Euro werde der Akku voraussichtlich 9.500 Euro kosten. Grund sei unter anderem, dass die Nachfragen an Elektromobilität in den letzten Jahren rasant gestiegen sei und damit auch die Preise für Batterien stark angezogen hätten. Kunden, die den Akku mieten wollen, müssen mit einer monatlichen Rate zwischen 90 und 140 Euro rechnen. Der Kaufpreis für das Auto ohne Batterie wird weiter mit 16.000 Euro kommuniziert.

Die Batterie kann laut Sono Motors über das Stromnetz sowie über in die Karosserie integrierte Solarzellen geladen werden. Dadurch sei ein CO2-neutraler Fahrbetrieb möglich. Außerdem soll die Batterie auch Energie abgeben können. Das beauftragte Batteriesystem soll eine reale Reichweite von 250 Kilometer ermöglichen.

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