IAA 2023 Kommentar: Machtverschiebung und Standvermögen

Von Claus-Peter Köth Lesedauer: 2 min

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In München wollen sich die deutschen IAA-Aussteller nicht im eigenen Wohnzimmer die Schau von den Chinesen stehlen lassen. Das wird schwer, aber die etablierten OEMs und Zulieferer halten dagegen.

Claus-Peter Köth ist Chefredakteur von »Automobil Industrie«.
Claus-Peter Köth ist Chefredakteur von »Automobil Industrie«.
(Bild: Stefan Bausewein)

Die IAA steht vor der Tür – zum zweiten Mal in München, mit kostenfreiem Open Space in der Innenstadt sowie Summit und Conference auf dem Messegelände für die Fachbesucher. Der Anteil der ausländischen Aussteller hat sich auf 50 Prozent erhöht. 41 Prozent davon haben ihren Sitz in Asien; die Anzahl der chinesischen Aussteller ist mehr als doppelt so hoch wie noch vor zwei Jahren.

Das unterstreicht die Machtverschiebung in der Automobilindustrie. Manch ein deutsches Unternehmen hat sich – so ist zu hören – überhaupt erst wegen der starken China-Präsenz für den teuren Stand in München entschieden oder in Sachen Quadratmeter noch einmal nachgebessert. Schließlich gilt es, sich nicht im eigenen Wohnzimmer die Schau von den Chinesen stehlen zu lassen.

„User Experience“ als Wettbewerbsvorteil

Das wird schwer genug, sieht man sich deren neue E-Autos an. Insbesondere bei der Vernetzung und Digitalisierung – Stichwort „User Experience“ – zeigen sie den etablierten OEMs, wo die Reise hingeht. Wer zum Beispiel schon einmal in einem Nio gesessen hat, weiß wovon ich rede. Dort steuert Sprachassistent „Nomi“ mit großen Augen und sympathischer Stimme alle elektronischen Funktionen. Das Auto als Wohlfühloase: Dafür sorgt im Nio auch das im Auto neue Tonformat Dolby Atmos. „Die Hörer tauchen in Musik oder audiophile Handlungen ein und sitzen mitten im Lied“, beschreibt mein Kollege Thomas Günnel das Klangerlebnis.

Ungewohnte Kooperationen

Die gute Nachricht: Die deutschen OEMs und Zulieferer halten dagegen. Und verlassen dabei auch schon mal angestammte Pfade. Genannt seien hier die Kooperationen von VW mit Xpeng sowie von Audi mit SAIC oder das Joint Venture von ZF mit Foxconn.

Und bei BMW feiert die „Vision Neue Klasse“ auf der IAA ihre Weltpremiere. Die E-Plattform soll bei den Münchnern eine Zeitenwende einläuten.

Apropos Zeitenwende: Olaf Scholz ist auch auf der IAA. Beim Kanzlerrundgang wird er sich das eine oder andere kritische Wort anhören dürfen. Nicht nur von VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Treffen wir uns in München?

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