Neue Modelle VW Atlas Cross Sport: Europaverbot
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Während Volkswagen uns mit einem Cabrio des T-Roc die Frisur zerzausen will, soll den Amerikanern ein Coupé des riesigen Atlas den Kopf verdrehen.

VW versucht es jetzt auf die schräge Tour – zumindest in den USA. Während die Geländewagen der Niedersachsen hierzulande noch ausschließlich aufrechte Gesellen sind, geht jenseits des Atlantiks in diesen Wochen der Atlas als Cross Sport an den Start. Zwei Handbreit kürzer als das Original und mit dem schrägen Heck eines Coupés, will er zum Blickfang werden und den Amerikanern den Kopf verdrehen.
Der Atlas wäre das Ende des Touareg
Während das Erfolgsmodell bislang vor allem Pampersbomber und People-Mover für Soccer-Mums und die Kinder aus der Nachbarschaft ist, soll er mit der neuen Kehrseite zu Daddys Liebling werden:
Ein Auto, mit dem man sich überall sehen lassen kann.
Das gilt übrigens nicht nur für Atlanta oder Oklahoma, das würde dank des spürbar geschrumpften Formats auch in Augsburg oder Offenbach gelingen. Nur dass es soweit nicht kommen wird. Denn was in den USA neben dem noch immer stattlichen Platzangebot das beste Argument ist, das bremst den Riesen bei uns völlig aus: Der Preis. Mit 31.565 Dollar noch einmal 1.000 Dollar günstiger als der normale Atlas und umgerechnet keine 30.000 Euro teuer, wäre sein Import das Ende des Touareg, und selbst der Tiguan könnte straucheln. So bekommen ihn zwar die Chinesen, wo er mit deutlich mehr Lametta als Teramont X verkauft wird. Doch in Europa vergibt VW mit Rücksicht auf sein heimliches Flaggschiff und die ungebrochenen Premium-Phantasien die Chance, mal wieder ein großes Auto zum kleinen Preis und damit einen echten Volkswagen anzubieten.
Mehr Gleiter als Fighter
Zwar sieht der Cross Sport deutlich schnittiger aus als der normale Atlas, weil die hinteren Kotflügel weiter ausgestellt sind und das sonst so steile und kastige Heck sich jetzt hübsch flach macht, ohne dass der Platz in der zweiten Reihe auch nur ein bisschen und im Kofferraum nennenswert leiden würde. Und weil es für die erste Reihe neben einem aktualisierten Infotainment samt digitaler Instrumente auch neue Sitze mit mehr Seitenhalt gibt, fühlt sich der Cross Sport für den Fahrer auch etwas sportlicher an. Doch auf den Highways und Byways entlang der winterlichen Westküste Kanadas erweist gibt auch der Cross Sport eher den Cruiser als den Sportler – kein Wunder, bei noch immer knapp fünf Metern Länge und gut und gerne zwei Tonnen Gewicht.
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Fahrbericht
Porsche Cayenne Coupé: Schräger Dynamiker
Auch nicht durch die Steigungen hinauf nach Whistler, wo sich der Sea-to-Sky-Highway durch die Küstenberge hinter Vancouver schraubt. So entspannt der Cross Sport abgestimmt ist, so sollte auch der Fahrer sein. Denn eilig darf man es mit dem großen VW besser nicht haben: Die 205 kW/280 PS und die 360 Nm des 3,6 Liter großen V6-Motors im Zusammenspiel mit der althergebrachten Wandlerautomatik sind nicht auf schnelle Sprints ausgelegt, sondern auf einen niedrigen Ruhepuls. Mit dem Zwei-Liter-Vierzylinder mit 238 PS und 350 Nm, den es nun genau wie den V6 auch mit Allrad gibt, dürfte das kaum anders sein. Und auch die Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung freut eher die Mägen der Familienmitglieder als das Lustzentrum des Fahrers.
SUV auf SUV
Zwar müssen die Europäer auf das dicke Ding mit dem schicken Heck weiter verzichten. Doch haben sie in Wolfsburg Mut gefasst und bringen deshalb auch bei uns bald buchstäblich frischen Wind in ihre SUV-Palette – und der bläst dann nicht von hinten, sondern direkt von vorne. Denn während des erste SUV-Coupé von VW für Europa noch auf sich warten lässt, gibt es den T-Roc bald als Cabrio.
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